das projekt
sprache trifft bildsprache
Dichtung als hohes Gut eines jeden Kulturkreises zu verstehen, liegt auf der Hand. Die Verfeinerung sprachlicher Wahrnehmung im Umgang mit dem geordneten, dem verdichteten Wort bilden einen Schlüsselreiz für dieses Projekt, den ich am Beispiel von 12 Dichterinnen aus Sachsen-Anhalt in einen bildnerischen Bezug bringen möchte.
Die Sensibilisierung für Sprache der Dichtung und Bildsprache wirkt als ein großes Motiv durch viele Kulturepochen.
Ausgehend vom römischen Dichter Horaz, der 15 v. Chr. in seiner Ars poetica mit einem wesentlichen Satz bis in unsere Tage hineinreicht, versuche ich einen bildnerischen Bogen zu den Dichterinnen aus vier Jahrhunderten zu schlagen.
Die Auseinandersetzung mit dem lyrischen Schaffensprozeß der Dichterinnen und den eigener Intentionen werden zusammengefasst, die geschichtliche, situative Hintergründe aus dem zeitgeschichtlichen Kontext in das Gegenwartsverständnis von Sprache und Bild rücken.
„Ut pictura poesis; erit quae, si propius stes / te capiat magis, et quaedam, si longius abstes. Wie ein Bild sei das Gedicht: es gibt welche, die dich mehr fesseln, wenn du näher stehst und solche, die dich fesseln, wenn du weiter entfernt stehst.“
Horaz, Epistola ad Pisones, Vers 361
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